Sisi-Schloss


Das Wasserschloss im Aichacher Stadtteil Unterwittelsbach hat eine lange Vergangenheit. Viele Jahre war das Jagdschloss, das einst Herzog Max in Bayern gehörte, für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Sicherlich hätte das auch kaum jemanden interessiert, wenn der "Zither-Maxl" nicht eine weltberühmte Tochter gehabt hätte, die im Jahre 1853 ins Rampenlicht der Geschichte trat:

Elisabeth, Kaiserin von Österreich, Königin von Ungarn, die schönste Frau ihrer Zeit.

Eine Lithografie des königlichen Hofoffizianten Alois Flad aus dem Jahre 1841, auf dem das herzogliche Wasserschloss in Unterwittelsbach abgebildet ist, zeigt die Familie mit Herzog Max in Bayern im Kahn und seiner Frau Ludovika mit einem kleinen Mädchen im Türrahmen des Schlosses, das die vierjährige "Sisi" darstellt, dazu schauen aus den Fenstern die siebenjährige Prinzessin Helene und der zehnjährige Prinz Ludwig.

Zu ihrer Kindheit haben sicherlich etliche unbeschwerte, stille Sommertage in diesem Wasserschlösschen gehört, das ihr Vater, Herzog Max in Bayern, liebevoll seine "Burg" nannte. Mit Reiten und Spielen hat die kleine "Sisi" ihre frühe Kindheit zeitweise in den Sommermonaten in Unterwittelsbach verbracht. Erzählt wird auch, dass "Sisi" als Kind mit ihrem Vater in der nahe gelegenen Dorfwirtschaft war. Er spielte auf der Zither, Sisi tanzte dazu und hat anschließend im Hut Geld eingesammelt. Angeblich hat sie einmal ihrer Kammerzofe einen Geldbeutel mit vielen kleinen Münzen gezeigt und gesagt, dass dies das einizige Geld sei, das sie sich jemals selbst verdient habe.

Schräge Vögel & andere Elefanten - Kaiserin Elisabeth und die Tierwelt

Das "Sisi-Schloss" ist im Rahmen von Ausstellungen und Veranstaltungen zu besichtigen. In diesem Jahr ist dort die Ausstellung "Schräge Vögel & andere Elefanten - Kaiserin Elisabeth und die Tierwelt" zu sehen:

Tiere prägten von Kindheitstagen an das Leben der späteren Kaiserin Elisabeth. Ihren Vater, Herzog Max, begleitete sie oft bei seinen Jagden durch die bayerischen Wälder. Dabei entdeckte sie die große Liebe zur Fauna. Diese Naturverbundenheit war es auch, die ihr die Tage am Wiener Hof erschwerten. Der Drang nach Freiheit und Leben ließ Elisabeth schließlich die Fesseln des Hofes abstreifen und das Abenteuer in der großen Welt suchen. Auf ihren Reisen lernte sie das Reich der Tiere in den vielfältigsten Facetten kennen. Die Monarchin besaß unter anderem einen Affen als Haustier. Ihre große Liebe allerdings galt den Pferden und Hunden. Ausgedehnte Jagden hoch zu Ross ließen ihr Herz höherschlagen. Elisabeth züchtete edle Hunde und ist das Beispiel einer Herrscherin, die Tiere an den Höfen Europas salonfähig machten.

Die Dauerausstellung bietet durch eine multimediale Inszenierung facettenreiche Einblicke in Elisabeths Leben von der Kindheit bis zum Tod und geht der Frage nach, wie der Mythos „Sisi“ entstand. Die Besucher erleben Sisis unbeschwerte Kindheit, die Zwänge des Wiener Hofes, ihren Schönheitskult und gehen mit ihr auf Reisen. Im letzten Raum schließlich dreht sich alles um ihren tragischen Tod, der Elisabeth bald unsterblich machte. 

Viele Informationen zu den Ausstellungen sowie zum Sisi-Schloss und alle Termine finden Sie unter www.sisischloss.bayern