Stadtmuseum

Das Stadtmuseum beleuchtet auf rund 1.000 Quadratmetern die Geschichte der Stadt von ihren Anfängen im 12. Jahrhundert bis zur Gebietsreform 1972, als das altbayerische Aichach plötzlich schwäbisch wurde. Entdecken Sie auf Ihrem Rundgang unsere besonderen Highlights wie die Aichacher Löwen, vermutlich ein Fragment eines romanischen Taufbeckens und gleichzeitig ältestes Ausstellungsstück,. Schauen Sie auf eine Stippvisite bei Kaiser Ludwig dem Bayern vorbei, der Aichach 1347 das Münchener Stadtrecht verlieh, oder erfahren Sie, was es mit dem "Boarisch G´wand" auf sich hat.

Aus der Zeit Napoleons präsentiert das Museum eine weltweit einzigartiges Ausstellungsstück. Der ehemalige Bürgermeister und Bräuer Lorenz Aloys Gerhauser sammelte über 2000 Einquartierungszettel von Soldaten, die er beherbergen und verpflegen musste. Er klebte sie auf eine 15 Meter lange Papierbahn. Sie zeigt eindrücklich, welche Nöte und Sorgen die Aichacher Bürger während der napoleonischen Kriege durchzustehen hatten.  

Vom Krankenhaus zum Museum

Bereits im Mittelalter und zu Beginn der Frühen Neuzeit bewegte die Krankenpflege die Menschen. So wurde 1354 von Konrad dem Werder mit Hilfe einer großen Stiftung der Grundstein für das Hl.-Geist-Spital gelegt, das Kranken, Armen und Pilgern dienen sollte. Zudem wurde die Krankenversorgung von Badern gewährleistet, die kleinere Wunden und Knochenbrüche versorgten sowie Aufgaben wie das Ziehen von Zähnen, Schröpfen und Aderlassen übernahmen.

Außerhalb der Stadt, 1447 erstmals erwähnt, lag ein Leprosenhaus an der Straße nach Unterwittelsbach, das v.a. der Isolierung von ansteckenden Kranken diente. Dieses wurde 1801 zum zweckmäßigen Krankenhaus umfunktioniert. Ab 1842 gab es Pläne, ein neues Krankenhaus zu errichten,dieses Vorhaben wurde jedoch erst 1860 umgesetzt. Vier Jahre später, 1864, konnte das neue Krankenhaus – das heutige Stadtmuseum – auf der Stierwiese bezogen werden: Im Erdgeschoss befanden sich neben den Sanitäranlagen eine Tobzelle und zwei, nach Geschlechtern getrennte, Krankenzimmer mit je 13 Betten. Betrieben wurde das Krankenhaus von den Mallersdorfer Schwestern.

Durch die Veränderungen in der Medizin und die Einführung einer allgemeinen Krankenversicherung stieg die Anzahl der Patienten drastisch an. Deshalb wurde ab 1912 ein Erweiterungsbau des Krankenhauses geplant. Am 8. Juni 1914 wurde dieser kurz vor Kriegsbeginn für insgesamt 150.000 Mark fertiggestellt. Neben weiteren Krankenzimmern umfasste er auch einen Operationssaal und Untersuchungsräume.Sogar Königin Therese, die Frau von König Ludwig III., besuchte zusammen mit ihren Töchtern den umfangreichen Erweiterungsbau.

Mit dem Anstieg der Bevölkerung und den zunehmenden Fortschritten in der Medizintechnik war auch dieser Bau keine 50 Jahre nach seiner Eröffnung zu klein geworden. Mit Ablauf des Jahres 1967 schloss das städtische Krankenhaus Aichach seine Pforten. Seit 1972 dient das Gebäude als Stadtmuseum, 2008 wurde die neue Ausstellung eröffnet.