Spitalkirche

Das Heilig-Geist-Spital gehört zu den ältesten Institutionen in Aichach und war ursprünglich ein Haus für kranke und alte Menschen sowie Pilger und andere Reisende.

Die Geschichte des Spitals lässt sich bis ins Jahr 1354 zurückverfolgen. Der Aichacher Bürger Konrad der Werder und seine Gattin Elisabeth hatten in diesem Jahr ihren Hof zu Froschham als wesentliche Grundlage für das Spital gegeben. In den folgenden Jahrzehnten und Jahrhunderten wurden weitere Stiftungen getätigt, so dass das Spital auf einer soliden wirtschaftlichen Basis stand. Umfangreiche landwirtschaftliche Flächen und ausgedehnter Waldbesitz ermöglichten der Spitalstiftung die Fürsorge gegenüber Armen, Alten und Kranken. Bis in unsere Gegenwart kommt die Stiftung ihrer Aufgabe am historischen Ort nach, heute in Form eines modernen Seniorenheims.

Wie üblich gehört auch zum Aichacher Spital ein entsprechender Sakralbau: die dem Heiligen Geist geweihte Spitalkirche. Ungewöhnlich ist ihre zweischiffige Anlage. In ihrem Inneren birgt sie ein großes Wandgemälde, auf dem Herzog Ludwig im Barte – wohl fälschlicherweise – als Gründer des Spitals dargestellt wird. Im Laufe des Dreißigjährigen Krieges wurde das Gotteshaus stark in Mitleidenschaft gezogen. Ihre heutige Gestalt nahm die Kirche vor allem im 17./18. Jahrhundert an.

An der Fassade des Spitals befindet sich ein Wappenstein Herzog Ludwigs im Barte. Die Inschrift des Steins berichtet von umfangreichen Befestigungsmaßnahmen, die der Herzog 1418 in Aichach beginnen ließ. Darüber ist die Oswald-Legende abgebildet. Während der Regierungszeit des konfliktfreudigen Herzogs erlebte Aichach eine weitgehende Blütezeit.